…ist eine Wanderausstellung in 36 großformatigen Tafeln, die aufzeigt, wie im 20. Jahrhundert die deutsch-polnischen Beziehungen vielfach von tragischen Momenten überschattet waren. Das wurde immer wieder auch bei den zahlreichen Kontakten zwischen deutschen und polnischen Fußballern deutlich. Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts Sportler beider Volksgruppen im geteilten Polen als deutsche Reichsangehörige miteinander und gegeneinander antraten, änderte sich die Situation im Jahr 1919 grundlegend.
Auf Grund der Auswirkungen des Versailler Vertrages – Oberschlesien wurde geteilt und Polen erhielt ein Drittel der Fläche – verließen viele polnische Spieler die deutschen Vereine, um eigene polnische Vereine zu gründen. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Begegnungen von Mannschaften aus beiden Ländern, die sowohl bei den Spielern als auch bei den Zuschauern stets auf ein großes Interesse stießen.Der deutsche Überfall auf Polen und die Besetzung des Landes stellen das dunkelste Kapitel in der gemeinsamen Geschichte dar. Polnische Vereine wurden aufgelöst. Die Ausstellung zeigt für diese Epoche aber auch das solidarische Verhalten einzelner deutscher Spieler und Funktionäre, die mit ihrem Mut ihren polnischen Freunden halfen.
Das Verhältnis beider Staaten war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst äußerst kompliziert und fragil. Erst langsam kam es wieder zu Kontakten der Nationalmannschaften. Der erste offizielle Fußballkontakt nach dem Krieg fand 1952 statt, als die polnische Elf in Warschau gegen die DDR 3:0 gewann.
Lewandowski, Lukas Podolski und Miroslav Klose stehen am Ende der Ausstellung für das gute nachbarschaftliche, freundschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Staaten.
Die Ausstellung in Warschau (Fotos Thomas Urban)
36 Tafeln im Format 70,5 x 100,5cm und 12 Bildtafeln 118,5x 168cm. Alle Tafeln sind einseitig zu betrachten. Von den 36 Tafeln sind 24 mit einem Rahmen versehen. Die übrigen 12 kleinen Tafeln sind derzeit in Leihrahmen. Die 12 großen Tafeln sind auf der Rückseite mit Metallschienen versehen und können damit variabel befestigt werden.
Kosten entstehen nur für Transport und evtl. für eine Versicherung der Ausstellung“.
Keine Verleihgebühr!
Mehr Infos unter: Ausstellung Weiße Adler, schwarze Adler.
Kontakt: Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Alte Römerstr. 87 85221 Dachau
Klaus Schultz, Diakon Telefon:08131/351514 kl.schultz@t-online.de www.versoehnungskirche-dachau.de
Das Buch zur Ausstellung
Der Journalist und Osteuropaexperte Thomas Urban erzählt in seinem Buch „Schwarze Adler, Weiße Adler: deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik“, das im „Verlag Die Werkstatt“ erschienen ist, in elf Geschichten erstmals, wie die politisch spannungsreiche und wechselhafte Geschichte der beiden Länder den Fußball beeinflusst hat. Die besondere Fußballverwandtschaft der „schwarzen Adler“ und „weißen Adler“ zieht sich dabei von den Anfängen des runden Leders bis in die Gegenwart.
Urban, dessen Eltern Heimatvertriebene aus Breslau sind und der mit einer Polin verheiratet ist, gilt als profunder Kenner der polnischen Geschichte und der Politik. Sein Ziel ist es, zum Dialog zwischen den früheren deutschen und jetzigen polnischen Einwohnern der Gebiete östlich von Oder und Neiße beizutragen. Mit seinem Buch „Schwarze Adler, Weiße Adler“ ist ihm das sehr gekonnt mit tiefgründigen und lebendigen Schilderungen gelungen.
Das Buch von Thomas Urban können sie direkt beim Verlag bestellen: