München Juni 2016

100. Jahre Willimowski Veranstaltung

„Das Spiel war sein Leben – 100 Jahre Ernst „Ezi“ Willimowski“
Ausstellung und Veranstaltungen zum 100. Geburtstag des deutsch-polnischen Jahrhundertspielers

Dienstag 14. Juni – Sonntag, 26. Juni 2016

Gemeindezentrum der Evangelisch-lutherischen Lutherkirche
Weinbauernstraße 9, München-Giesing

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Ernst Willimowski
(Ernest Wilimowski), geboren am 23. Juni 1916 in Kattowitz, heute Katowice, bis 1922 Teil des Deutschen Reiches, war polnischer und deutscher  Fußballspieler aus Oberschlesien.
Er spielte von 1934 bis 1939 für die polnische Fußballnationalmannschaft (22 Mal). Nach dem Überfall Polens durch Nazi-Deutschland spielte er 1941/42 8 Mal für das deutsche Nationalteam. Er starb im Jahr 1997 in Karlsruhe. Am 23. Juni 2016 wäre er 100 Jahre alt geworden.

Der lokale Bezug
Im Mai 1942 wechselte „Ezi“, wie die Fans ihn nannten, zum TSV München von 1860, spielte eine großartige Saison mit den „Löwen“ und zog mit seiner Mannschaft im selben Jahr in das Finale des deutschen Pokals, des sogenannten Tschammer-Pokals, ein. In der 80. Minute erzielte er die 1:0- Führung gegen den FC Schalke 04. Am Ende stand es am 15. November im Berliner Olympiastadion 2:0 für die „Löwen“. Für diese war es die erste nationale Trophäe. Willimowski erzielte für seinen Verein Tore wie am Fließband, die Fans liebten ihn. Er jedoch zog nach einem Jahr weiter, ruhelos, im Getriebe des Krieges und in den immer enger werdenden Spielräumen des Sports nach einer Möglichkeit suchend, Ablenkung, Sicherheit, Einkommen und Lebensglück zu finden. Aus dem Memoria des Vereins, der Fans, der Sportstadt München und des Stadtviertels „Giesing“, wo er einen seiner größten sportlichen Erfolge feierte, ist er verschwunden.

Den „Jahrhundertspieler“ Ernst Willimowski anlässlich seines 100. Geburtstages zu ehren und ihm wieder in die kollektive Erinnerung seines Vereins und seiner Fans, die in Giesing ihre ideelle wie lokale Beheimatung haben, seinen Platz zurückzugeben, ist u. a. Ziel des Veranstaltungszyklus.

Darüber hinaus öffnet seine Biografie den Blick auf die politischen und gesellschaftlichen
Grenzziehungen und dramatischen Umbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwischen den Nachbarn Polen und Deutschland. In seinem unsteten, ruhelosen Leben spiegeln sich die Folgen von Flucht,Vertreibung und Umsiedelung, sowie die deutsche Teilung nach 1945. Der Bezug zu heute, beispielhaft durch die aktuelle Flüchtlingsproblematik markiert, findet seinen Resonanz in den geplanten Talkrunden.

Die Veranstaltungen sind in die Ausstellung „Schwarze Adler, weiße Adler“ – Polnische und deutsche Fußballer im Schatten der Politik“ eingebettet. Thomas Urban, ehemaliger SZ-Korrespondent für Osteuropa, nun in Madrid, ist Textautor der Ausstellung. Er wird mit einem Vortrag den Veranstaltungszyklus eröffnen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen biografischen Teil zu Ernst Willimowski als Spieler des TSV München von 1860.
Neben den drei Veranstaltern haben sich das Fanprojekt München der Arbeiterwohlfahrt, die Initiative „Löwenfans gegen Rechts“, die Produktions- und Dokumentationsfirma „filmsalz“ (Joachim Puls) bei „100 Jahre Ernst Willimowski“ engagiert. Finanziell wird das Projekt vom Stadtteilladen Giesing (Soziale Stadt Giesing), dem Bayerischen Fußball-Verband, der Evangelisch-lutherischen Lutherkirche, München-Giesing, der DFB-Kulturstiftung, sowie der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ – Gedenkstätte
Dachau gefördert.

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